7 Doremi und der Specht

«Wow, das war ja abenteuerlich mit deiner Drachenfamilie. Sind das eigentlich so etwas wie Geschwister?» Nach
der Begegnung von vorhin und deinem ersten Drachenflug bist du neugierig.
«Das ist etwas kompliziert, weisst du.» Doremi kratzt sich hinter seinem Ohr. «Wir Musikdrachen haben in dem Sinn keine Eltern. Die Eier, aus denen wir alle 150 Jahre schlüpfen, die entstehen immer dort, wo Musik gelebt und gefeiert wird. So wie hier in Eggersriet. Dann wird plötzlich in einer Nacht aus einem Stein, einem Baumstrunk… Irgendetwas wird zu einem Musikdrachen-Ei und wenig später schlüpft ein kleiner Musikdrache.»
«Das ist ja richtig magisch.» Mit grossen Augen hast du Doremis Erklärung zugehört. «Natürlich! Wir sind magisch. Genauso magisch, wie auch Musik eben ist.»
Mittlerweile seid ihr in einem kleinen Wäldchen angekommen. Vor euch siehst du ein kleines Holzhüttchen, gebaut aus Ästen und Tannenzweigen. «Oh, schau wie gemütlich, hier drin hats ein Bett aus Laub.» Dein Drachenfreund kommt sofort zu dir. «Komm, wir machen ein kleines Nickerchen, was meinst du?»
Doch noch bevor du deinen Satz fertig gesagt hast, liegt Doremi schon da. Er sieht aus, als ob er bereits in einen
tiefen Schlaf gesunken wäre. Dann schliesst auch du deine Augen.
Doch plötzlich erwachst du. Jemand ist draussen und macht komische Geräusche. Es klopft und hämmert. Oder
ist das bloss dein rasendes Herz?
«Doremi, wach auf!», flüsterst du und kneifst ihn sanft in den Flügel. «Da draussen ist jemand.»
«Ich höre es auch.» Doremi ist sofort hellwach. «Meinst du, es ist etwas Gefährliches?»
«Ich habe schon ein wenig Schiss», gibst du zu.
«Komm, auf Drei rennen wir raus und verstecken uns gleich hinter dem nächsten Baum, einverstanden?»
Du nimmst all deinen Mut zusammen. «Okay. Eins, Zwei, Drei!»
Zehn Schritte später seid ihr draussen und bereits wieder versteckt. Dein Herz rast wie wild. Doremi späht währenddessen vorsichtig hinter eurem Baum hervor, um herauszufinden, woher das Geräusch kommt.
«Hey, du musst keine Angst haben. Schau mal, wer das ist!»
Nun traust auch du dich und als du siehst, wer für das Geräusch verantwortlich ist, musst du lachen. Ein kleiner
Specht sitzt auf eurer Hütte und trommelt auf den Ästen herum. «Der spielt uns ja sogar ein Lied, wie auf einem
Xylophon.»